Methionin: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Es gibt von der FAO/[[WHO]] Empfehlungen für eine adäquate Versorgung von Erwachsenen mit Methionin + Cystein, die auf 2,2 g/100 g (1,6 + 0,6) Protein geschätzt wird. | + | Die Ableitung der Schätzwerte für Säuglinge bis unter 4 Monaten orientiert sich am Aminosäurengehalt in Frauenmilch. Für Methionin + Cystein liegen die Schätzwerte für Säuglinge zwischen 97 und 51 mg/kg Körpergewicht/Tag. Der durchschnittliche Bedarf für die übrigen Altersgruppen liegt zwischen 31 und 15 mg/kg Körpergewicht/Tag. |
+ | Es gibt von der FAO/[[WHO]] Empfehlungen für eine adäquate Versorgung von Erwachsenen mit Methionin + Cystein, die auf 2,2 g/100 g (1,6 + 0,6) Protein geschätzt wird.<ref>Technical Report 935 of a Joint WHO/FAO/UNU Expert Consultation (2007): Protein and amino acid requirements in human nutrition. Online unter:[https://www.who.int/nutrition/publications/nutrientrequirements/WHO_TRS_935/en/](letzter Zugriff: 01.02.2021).</ref> | ||
+ | Dieser Wert gilt auch als Anforderung in Tagesrationen für eine gewichtskontrollierende Ernährung.<ref>Delegierte Verordnung (EU) 2017/1798 der Kommission vom 2. Juni 2017. Online unter: [https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32017R1798&qid=1610547124279](letzter Zugriff: 01.02.2021).</ref> | ||
== Lebensmittelquellen == | == Lebensmittelquellen == | ||
− | Methionin kommt in proteinreichen Lebensmitteln wie in Paranüssen, Sojabohnen, Sesam, Brokkoli, Erbsen, Spinat, Ei, Lachs und Rindfleisch vor. Zur Sicherstellung einer angemessenen Versorgung ist die Aminosäurenzusammensetzung der jeweiligen Proteine und die Bioverfügbarkeit von Bedeutung. Durch gezielte Kombination von Lebensmitteln können mögliche Einschränkungen in der Proteinqualität einzelner Lebensmittel ausgeglichen werden (Ergänzungswirkung). | + | Methionin kommt in proteinreichen Lebensmitteln wie in Paranüssen, Sojabohnen, Sesam, Brokkoli, Erbsen, Spinat, Ei, Lachs und Rindfleisch vor. Zur Sicherstellung einer angemessenen Versorgung ist die Aminosäurenzusammensetzung der jeweiligen Proteine und die Bioverfügbarkeit von Bedeutung. Durch gezielte Kombination von Lebensmitteln können mögliche Einschränkungen in der Proteinqualität einzelner Lebensmittel ausgeglichen werden (Ergänzungswirkung). |
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== Verwendung als Aromastoff == | == Verwendung als Aromastoff == | ||
− | Methionin schmeckt schwefelartig und wird als D-L-Methionin in der Lebensmittelverarbeitung auch als ''Aromastoff'' (FL-Nr. 17.014) eingesetzt. | + | Methionin schmeckt schwefelartig und wird als D-L-Methionin in der Lebensmittelverarbeitung auch als ''Aromastoff'' (FL-Nr. 17.014) eingesetzt.<ref>VO (EG) Nr.1334/2008 vom 16.12.2008 (EG-Aromenverordnung) Online unter: [https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A02008R1334-20201203&qid=1607674846985](letzter Zugriff: 02.02.2021).</ref> Beim Backen, Braten, Frittieren und Kochen entwickelt sich in vielen Lebensmitteln ein typisches Aroma, an dem Aminosäuren, z. B. auch Methionin, beteiligt ist. |
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 15. Oktober 2021, 15:20 Uhr
Methionin ist eine für den Menschen unentbehrliche Aminosäure (früher: essenzielle Aminosäure). Die biologisch aktive L-Form (L-Methionin) kommt in der Natur als Bestandteil von Proteinen vor.
Inhaltsverzeichnis
Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung
Methionin wird zum Aufbau von Proteinen benötigt (proteinogen). Es muss über die Ernährung in ausreichender Menge aufgenommen werden. Methionin ist für die Synthese der ebenfalls schwefelhaltigen Aminosäure Cystein wichtig. Es ist auch an der Bildung und Synthese von einigen Hormonen wie Adrenalin beteiligt. Des Weiteren wirkt es maßgeblich an der Regulation des Säure-Basen-Haushalts mit und liefert für verschiedene chemische Prozesse Schwefelatome. Die Aminosäure ist unter anderem Bestandteil von L-Carnitin.
Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr
Ein physiologischer Bedarf besteht bei strenger Betrachtung nicht für Protein, sondern für das Element Stickstoff und die neun unentbehrlichen Aminosäuren. In den aktualisierten D-A-CH-Referenzwerten für die Proteinzufuhr werden daher ergänzend Schätzwerte für die Zufuhr von unentbehrlichen Aminosäuren für Säuglinge von 0 bis unter 4 Monaten und der durchschnittliche Bedarf an unentbehrlichen Aminosäuren für Säuglinge ab 6 Monaten, Kinder, Jugendliche und Erwachsene angegeben.[1] Die Ableitung der Schätzwerte für Säuglinge bis unter 4 Monaten orientiert sich am Aminosäurengehalt in Frauenmilch. Für Methionin + Cystein liegen die Schätzwerte für Säuglinge zwischen 97 und 51 mg/kg Körpergewicht/Tag. Der durchschnittliche Bedarf für die übrigen Altersgruppen liegt zwischen 31 und 15 mg/kg Körpergewicht/Tag. Es gibt von der FAO/WHO Empfehlungen für eine adäquate Versorgung von Erwachsenen mit Methionin + Cystein, die auf 2,2 g/100 g (1,6 + 0,6) Protein geschätzt wird.[2] Dieser Wert gilt auch als Anforderung in Tagesrationen für eine gewichtskontrollierende Ernährung.[3]
Lebensmittelquellen
Methionin kommt in proteinreichen Lebensmitteln wie in Paranüssen, Sojabohnen, Sesam, Brokkoli, Erbsen, Spinat, Ei, Lachs und Rindfleisch vor. Zur Sicherstellung einer angemessenen Versorgung ist die Aminosäurenzusammensetzung der jeweiligen Proteine und die Bioverfügbarkeit von Bedeutung. Durch gezielte Kombination von Lebensmitteln können mögliche Einschränkungen in der Proteinqualität einzelner Lebensmittel ausgeglichen werden (Ergänzungswirkung). [1]
Verwendung als Aromastoff
Methionin schmeckt schwefelartig und wird als D-L-Methionin in der Lebensmittelverarbeitung auch als Aromastoff (FL-Nr. 17.014) eingesetzt.[4] Beim Backen, Braten, Frittieren und Kochen entwickelt sich in vielen Lebensmitteln ein typisches Aroma, an dem Aminosäuren, z. B. auch Methionin, beteiligt ist.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 DGE (2017): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 3. aktualisierte Auflage.
- ↑ Technical Report 935 of a Joint WHO/FAO/UNU Expert Consultation (2007): Protein and amino acid requirements in human nutrition. Online unter:[1](letzter Zugriff: 01.02.2021).
- ↑ Delegierte Verordnung (EU) 2017/1798 der Kommission vom 2. Juni 2017. Online unter: [2](letzter Zugriff: 01.02.2021).
- ↑ VO (EG) Nr.1334/2008 vom 16.12.2008 (EG-Aromenverordnung) Online unter: [3](letzter Zugriff: 02.02.2021).