Vitamin D: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. September 2020, 07:37 Uhr
Vitamin D ist eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Der physiologisch wichtigste Vertreter ist Vitamin D3 (Cholecalciferol), das der Körper (als einziges Vitamin) selbst bilden kann, nämlich mit Hilfe von UV-B-Strahlung in der Haut. Vitamin D spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut und beim Knochenaufbau.
Inhaltsverzeichnis
Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung
Vitamin D erfüllt im Stoffwechsel viele Funktionen. Insbesondere hat es Bedeutung für den Calcium- und Phosphathaushalt. Eine Vorstufe von Vitamin D wird in Leber und Niere in die hormonell aktive Substanz 1,25-Dihydroxy-Vitamin D umgewandelt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Körper ausreichend Calcium und Phosphor über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen kann.
Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Vitamin D wissenschaftlich gesichert und damit von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:
- Vitamin D trägt zu einer normalen Aufnahme und Verwertung von Calcium und Phosphor bei.
- Vitamin D trägt zu einem normalen Calciumspiegel im Blut bei.
- Vitamin D trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei.
- Vitamin D trägt zur Erhaltung normaler Zähne bei
- Vitamin D trägt zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei
- Vitamin D hat eine Funktion bei der Zellteilung
- Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr
Je nach Altersgruppe werden pro Tag 10 bis 20 µg Vitamin D benötigt, so die Schätzwerte der DGE.[1]
Versorgungslage in Deutschland
Laut dem aktuellen Ernährungsbericht nehmen Kinder täglich nur 1 bis 2 µg und Jugendliche und Erwachsene nur 2 bis 4 µg Vitamin D über die Nahrung auf. Die unzureichende Versorgung über die Ernährung bestätigt die Nationale Verzehrsstudie II: Insgesamt 82 % der Männer und 91 % der Frauen erreichen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin D nicht. Die Anteile sind am Höchsten bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen (>86 % bei den Männern, >96 % bei den Frauen) und den Senioren (94 % bei den Männern, 97 % bei den Frauen).[2]
Umso wichtiger wäre daher die Eigenproduktion durch die Ultraviolett-B-(UV-B)-Strahlen der Sonne. Allerdings gelingt dies häufig nicht: Laut der repräsentativen, bundesweiten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) für den 13. DGE-Ernährungsbericht waren 60 % nicht ausreichend versorgt, wobei rund 30 % der Erwachsenen sogar Serumkonzentrationen <30 nmol/l 25-Hydroxy-Vitamin-D hatten und damit nicht nur unzureichend versorgt waren, sondern einen Vitamin D-Mangel aufwiesen.[3]
Quellen für Vitamin D
Nur wenige Lebensmittel enthalten Vitamin D in signifikanten Mengen – die meisten davon sind tierischen Ursprungs. Dazu gehören vor allem fettreiche Fische wie Lachs, Hering oder Makrele und in deutlich geringerem Maße Leber, Margarine (angereichert mit Vitamin D), Eigelb und mehrere Speisepilze.
Im Sommer könnten bei einer Ganzkörper-Sonnenbestrahlung täglich bis zu 250 Mikrogramm des Vitamins erzeugt werden, wozu ein halbstündiges Sonnenbad ausreichen würde. Für den Rest des Jahres besteht hier eine Herausforderung. Allein durch die geografische Lage in Deutschland steht die Sonne zwischen Oktober und März/April oftmals nicht hoch genug am Himmel, um die Haut mit den notwendigen UV-B-Strahlen zu versorgen. Zudem verbringen viele Menschen arbeits- und freizeitbedingt viel Zeit in Gebäuden und nicht an der frischen Luft. Für eine ausreichende Versorgung empfiehlt die DGE, zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Dabei sind jedoch Sonnenbrände zu vermeiden. Als Teil einer ausgewogenen Ernährung können daher Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D helfen, den Körper ausreichend mit Vitamin D zu versorgen.
Einzelnachweise
- ↑ DGE: Referenzwerte: Vitamin D.
- ↑ Max Rubner-Institut: Die Nationale Verzehrsstudie II.
- ↑ A. Gößwald/M. Lange/P. Kamtsiuris/B.-M. Kurth (2012): DEGS. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. Bundesweite Quer- und Längsschnittstudie im Rahmen des Gesundheitsmonitorings des Robert-Koch-Instituts. In: Bundesgesundheitsblatt 2012, 55:775–780. DOI: 10.1007/s00103-012-1498-z. Online (PDF).