Aluminium

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Aluminium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall, das In der Erdkruste nach Sauerstoff und Silicium als dritthäufigstes Element vorkommt. Als chemisches Element hat Aluminium das Symbol Al und die Ordnungszahl 13. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Aluminiumverbindungen.

Aluminium und Aluminiumverbindungen finden breite Verwendung in Industrie und Technik, z. B. in der Verpackungsindustrie, in Dekorationsmaterialien, in der Bautechnik, in Körperpflegemitteln, in Kosmetika und in Arzneimitteln. Daneben finden Aluminiumverbindungen begrenzt auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln Verwendung. Aluminium wird für Lebensmittelzwecke als Pulver oder auch in Barren oder Blättchen/Schuppen gehandelt.[1]


Herstellung

Ausgangsmaterial für die Herstellung von Aluminium ist Bauxit, das mit Natronlauge aufgeschlossen, anschließend zu Aluminiumoxid gebrannt und schließlich elektrolytisch zu metallischem Aluminium umgesetzt wird.1 Dem Produkt dürfen keine anderen Stoffe als genießbare pflanzliche Öle und/oder für Lebensmittelzusatzstoffe geeignete Fettsäuren zugesetzt werden.[2]

Vorkommen und Aufnahme in den Körper

Da Aluminium natürlicherweise in der Erdkruste vorkommt, kann es bereits in unverarbeiteten Lebensmitteln, z. B. in Obst, Gemüse, Getreideprodukten und Kakao, enthalten sein. Einige Aluminiumverbindungen werden als Lebensmittelzusatzstoffe in begrenztem Umfang verwendet. Lebensmittel sind nach wie vor eine relevante, jedoch nicht mehr die Hauptaufnahmequelle von Aluminium für die Bevölkerung.[3]

Eine weitere Quelle sind Lebensmittelverpackungen oder Kochgeschirr aus Aluminium. Bei sachgerechtem Gebrauch findet jedoch kaum eine Exposition statt. Es sollte darauf geachtet werden, dass vor allem säure- und salzhaltige Lebensmittel und Getränke nicht mit Aluminium in Kontakt kommen, etwa über Trinkflaschen, Backbleche oder Grillschalen.[4]

Ferner können kosmetische Mittel wie Zahnpasten mit so genanntem Whitening-Effekt, aluminiumhaltige Lippenstifte und Sonnencreme oder Arzneimittel (z. B. Magensäurebinder) zur Aluminiumaufnahme in den Körper beitragen.[4] Ein signifikanter Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung ist nach derzeitiger Datenlage unwahrscheinlich.[5] Für aluminiumhaltige Arzneimittel, z. B. Antazida, gilt der Hinweis, dass diese nicht zusammen mit sauren Getränken und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollten.[6]

Der menschliche Körper enthält 50–150 Milligramm Aluminium. Mit der Nahrung werden täglich etwa 5–10 Milligramm Aluminium aufgenommen, wobei die Absorptionsrate nur 1 Prozent beträgt.[7]

Gesundheitliche Bewertung

Die akute Toxizität von Aluminium ist bei Aufnahme über die Nahrung gering. Bei gesunden Menschen wird es über die Nieren ausgeschieden. Bei Menschen mit Nierenerkrankungen funktioniert dieser Ausscheidungsweg jedoch nicht ausreichend gut, so dass es zu Anreicherungen im Körper kommen kann. Aber auch bei gesunden Menschen kann sich das Leichtmetall bei häufiger und regelmäßiger Aufnahme im Körper, vor allem im Skelettsystem, den Muskeln, der Niere, der Leber und dem Gehirn, anreichern. Einmal im Körper eingelagertes Aluminium wird nur sehr langsam wieder ausgeschieden.[4]

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Sicherheit von Aluminium aus allen Quellen in Lebensmitteln bewertet und eine tolerierbare wöchentliche Aufnahme (TWI) von 1 Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht für die orale Aufnahme über die Nahrung festgelegt. Nach Schätzungen von der EFSA kann die tolerierbare Aluminiumaufnahme insbesondere von Kindern überschritten werden.[8]

Aluminium hat sich bei Dialysepatienten, die anhaltend hohen Aluminiumkonzentrationen ausgesetzt sind, als neurotoxisch erwiesen. Außerdem wurde auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Aluminium und Alzheimer-Krankheit sowie andere neurodegenerative Erkrankungen des Menschen hingewiesen. Auf Grundlage der verfügbaren wissenschaftlichen Daten gelangte die EFSA jedoch zu der Auffassung, dass die Aluminiumexposition durch Lebensmittel nicht mit dem Risiko verbunden ist, die Alzheimer-Krankheit zu entwickeln.[8]

Verwendung als Zusatzstoff in Lebensmitteln

Als Zusatzstoff ist Aluminium beispielsweise für die Anwendung als silber-grauer Farbstoff in einigen wenigen Lebensmitteln zugelassen und trägt die E-Nummer E 173. Es ist ausschließlich für Überzüge von Zuckerwaren und für die Dekoration von Kuchen und Feinen Backwaren zugelassen.[9] Es darf hierbei nur so viel Aluminium eingesetzt werden, wie für die gewünschte Wirkung unbedingt notwendig ist (quantum satis).

Ferner dürfen bestimmte Lebensmittelfarbstoffe auch als Aluminiumlacke bei der Herstellung bestimmter Lebensmittel verwendet werden.[10] Zudem sind verschiedene aluminiumhaltige Lebensmittelzusatzstoffe zu bestimmten technologischen Zwecken (als Säuerungsmittel, Säureregulator, Festigungsmittel, Backtriebmittel, Trennmittel, Verdickungsmittel) für einige Lebensmittel mit Höchstmengenbeschränkungen zugelassen.

Insgesamt ist die Aluminiumexposition der Verbraucherinnen und Verbraucher durch aluminiumhaltige Lebensmittelzusatzstoffe aufgrund der eingeführten Beschränkungen deutlich zurückgegangen.[3]

Einzelnachweise

  1. Sumfleth B (2020): Datenblatt Aluminiumpulver (E 173). In: Handbuch Lebensmittelzusatzstoffe. Behr’s Verlag.
  2. Verordnung (EU) Nr. 231/2012 vom 9. März 2012. Online unter: [1] (letzter Zugriff: 19. Februar 2021).
  3. 3,0 3,1 BfR (18. November 2019, aktualisiert 20. Juli 2020): Reduzierung der Aluminiumaufnahme kann mögliche Gesundheitsrisiken minimieren (Stellungnahme 045/2019). Online unter: [2] (letzter Zugriff: 17. März 2021).
  4. 4,0 4,1 4,2 BfR (20. Juli 2020): Fragen und Antworten zu Aluminium. Online unter: [3] (letzter Zugriff: 4. März 2021).
  5. BfR (20. Juli 2020): Aluminium in Antitranspirantien: Geringer Beitrag zur Gesamtaufnahme von Aluminium im Menschen (Stellungnahme 24/2020). Online unter: [4] (letzter Zugriff: 18. März 2021).
  6. Affourtit F, Bakker M I, | Pronk M E J: Human health risk assessment of aluminium. RIVM Report 2020-0001. National Institute for Public Health and the Environment. Online unter: ? (letzter Zugriff: 18. März 2021)
  7. Spektrum: Aluminium. In: Lexikon der Ernährung. Online unter: [5] (letzter Zugriff: 15. März 2021).
  8. 8,0 8,1 EFSA (15. Juli 2008): Safety of aluminium from dietary intake. Online unter: [6] (letzter Zugriff: 4. März 2021).
  9. VO (EG) Nr. 1333/2008 (EG-ZusatzstoffVO). Online unter: [7] (letzter Zugriff: 19. Februar 2021).
  10. Verordnung (EU) Nr. 380/2012. Online unter: [8] (letzter Zugriff: 15. März 2021).