Vitamin B6

(Weitergeleitet von Pyridoxamin)

Vitamin B6 ist eine Vitamingruppe aus drei ähnlichen chemische Verbindungen, nämlich Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin. Die aktive Form der Vitamin-B6-Gruppe ist Pyridoxalphosphat. Die Vitamine der Vitamin-B6-Gruppe gehören zum Vitamin-B-Komplex.

Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung

Vitamin B6 spielt eine wichtige Rolle im Aminosäurestoffwechsel. Ein enger Zusammenhang besteht auch mit dem Stoffwechsel der Folsäure und der Synthese von Hämoglobin, einem Protein der roten Blutkörperchen. Vitamin B6 sorgt mit dafür, dass Nerven- und Immunsystem funktionieren.

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Vitamin B6 wissenschaftlich gesichert und damit von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

  • Vitamin B6 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
  • Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
  • Vitamin B6 trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
  • Vitamin B6 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
  • Vitamin B6 trägt zu einem normalen Protein- und Glycogenstoffwechsel bei
  • Vitamin B6 trägt zur Regulierung der Hormontätigkeit bei
  • Vitamin B6 trägt zur Erhaltung normaler roter Blutkörperchen bei
  • Vitamin B6 trägt zu einem normalen Homocysteinstoffwechsel bei

Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr

Die Zufuhrempfehlungen für Vitamin B6 betragen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Männer 1,6 mg / Tag und für Frauen 1,4 mg / Tag. In Schwangerschaft als auch in der Stillzeit erhöht sich der Bedarf auf 1,5 – 1,8 mg / Tag.[1]

Versorgungslage in Deutschland

Bei Männern und Frauen ist die mittlere Zufuhr von Vitamin B6 in allen Altersgruppen gut. Allerdings erreichen dennoch 12 % der Männer und 13 % der Frauen die Empfehlungen nicht. Während dieser Anteil bei den Männern in allen Altersgruppen etwa gleich hoch ist, ist der Anteil an Frauen, die den Referenzwert für Vitamin B6 nicht erreichen, in der Altersgruppe der 19–24-jährigen Frauen mit 16 % etwas höher als in den anderen Altersgruppen.[2]

Lebensmittelquellen

Natürlicherweise kommt Vitamin B6 in nahezu allen Lebensmitteln vor. Gute Lieferanten für Vitamin B6 sind Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, Gemüse wie Kohl und Feldsalat, Kartoffeln, Bananen und Vollkornprodukte. Von vielen Lebensmitteln ist der Gehalt an Vitamin B6 allerdings aufgrund problematischer Analytik nur unzureichend bekannt. Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B6 können – als Teil einer ausgewogenen Ernährung – ebenfalls zur Vitamin-B6-Zufuhr beitragen.

Einzelnachweise

  1. DGE: Vitamin B6.
  2. Max Rubner-Institut: Die Nationale Verzehrsstudie II.