Vitamin B12

Vitamin B12 ist eine Vitamingruppe aus mehreren chemischen Verbindungen, den Cobalaminen. Die Vitamine der Vitamin-B12-Gruppe gehören zum Vitamin-B-Komplex. Der wichtigste Vertreter aus der Cobalamin-Gruppe ist das umgangssprachlich ebenfalls als Vitamin B12 bezeichnete Coenzym B12, das als Kofaktor Teil mehrerer Enzyme ist.

Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung

Vitamin B12 ist an vielen verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es schützt Nervenzellen, unterstützt die Umwandlung von Nahrung in Energie und spielt eine wichtige Rolle bei der Herstellung genetischen Materials (DNA und RNA) der Zellen. Gemeinsam mit dem Vitamin Folsäure hilft es dem Körper Homozystein zu verarbeiten, einen Stoff, der erhöht mit einem Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Auch im Immunsystem erfüllt Vitamin B12 eine wichtige Rolle.

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Vitamin B12 wissenschaftlich gesichert und damit von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

  • Vitamin B12 trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
  • Vitamin B12 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
  • Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
  • Vitamin B12 trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
  • Vitamin B12 trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
  • Vitamin B12 trägt zur normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Knochen bei
  • Vitamin B12 trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Knorpelfunktion bei
  • Vitamin B12 trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei
  • Vitamin B12 trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäße bei

Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr

Die Zufuhrempfehlungen für Vitamin B12 betragen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kinder ab 13 Jahre, Jugendliche und Erwachsene 4,0 µg / Tag. In Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf an Vitamin B12 auf 4,5 bzw. 5,5 µg / Tag.[1]

Versorgungslage in Deutschland

Bei Männern und Frauen liegt in allen Altersgruppen die mittlere Vitamin-B12-Zufuhr über der Empfehlung. Allerdings erreichen 8 % der Männer und 26 % der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin B12 nicht. Dieser Anteil ist bei den Männern in allen Altersgruppen etwa gleich hoch. Bei den Frauen erreichen besonders viele junge Frauen die empfohlene Zufuhr für Vitamin B12 nicht (etwa 33 % im Alter von 14–24 Jahren). Der Anteil sinkt bis zum Alter von 51-64 Jahren (23%) ab und steigt dann in der ältesten Gruppe wieder leicht an (26 %).[2]

Da die DGE 2019 die Einnahmeempfehlung für Vitamin B12 für Kinder ab 13 Jahre, Jugendliche und Erwachsene auf 4µg/Tag erhöht hat, dürfte die Zufuhrmengen bei noch mehr Menschen, insbesondere Frauen, unterhalb der Empfehlung liegen.

Lebensmittelquellen

Natürlicherweise kommt Vitamin B12 in besonders hoher Konzentration in Leber vor. Auch Muskelfleisch, Eier, Fisch, Milch und Käse enthalten Vitamin B12. Pflanzliche Lebensmittel enthalten Vitamin B12 nur in Spuren und auch nur dann, wenn sie einer Bakteriengärung unterworfen worden sind (z.B. Sauerkraut). Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 können – als Teil einer ausgewogenen Ernährung – ebenfalls zur Zufuhr beitragen.

Einzelnachweise