Lignin

Lignin ist ein Gerüststoff verholzter Zellwände und zählt neben Cellulose und Hemicellulose zu den unlöslichen Ballaststoffen.[1]

Der Holzstoff ist ein Kondensationsprodukt von Phenolcarbonsäuren (Coniferyl- und Sinapinalkohole).[2] Durch Lignifizierung (Verholzung) werden die Zellwände verstärkt und so vor mechanischer Beschädigung geschützt.

Funktion und Bedeutung in der menschlichen Ernährung

Lignifizierte Gewebe, z. B. in den Randschichten der Getreidekörner (Kleie), werden von den Dickdarmbakterien des menschlichen Organismus nur wenig angegriffen. Unlösliche Ballaststoffe werden in funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt.

Kennzeichnung

Für die Kennzeichnung und Auslobung des Ballaststoffgehalts gibt es besondere Regeln: Ein hoher Ballaststoffgehalt liegt vor und darf ausgelobt werden, wenn das feste Lebensmittel mindestens 6 g Ballaststoffe pro 100 g Lebensmittel enthält, bei flüssigen Lebensmitteln mindestens 3 g pro 100 kcal. Hinweise auf eine Ballaststoffquelle erfordern mindestens 3 g Ballaststoffe pro 100 g feste Lebensmittel oder im Fall von flüssigen Lebensmitteln mindestens 1,5 g Ballaststoffe pro 100 kcal.[3]

Einzelnachweise

  1. EFSA (4. September 2019): Dietary Reference Values for nutrients. Summary report. Online unter: [1] (letzter Zugriff: 5. Februar 2021).
  2. Schulze-Lohmann P: Ballaststoffe – Grundlagen – präventives Potenzial – Empfehlungen für die Lebensmittelauswahl. Ernährungs Umschau 2012 (7); S. 408-417.
  3. Verordnung (EG) NR. 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel vom 20. Dezember 2006. Online unter: [2] (letzter Zugriff: 6. Februar 2021).