Molybdän

Molybdän ist ein lebenswichtiger (essenzieller) Mineralstoff (Spurenelement). Es ist Bestandteil von vier Enzymen, für deren Funktion Molybdän unerlässlich ist.[1] Als chemisches Element hat es das Elementsymbol Mo.

Funktion und Bedeutung im Körper

Das Enzym Sulfitoxidase benötigt Molybdän, um beispielsweise die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin zu verstoffwechseln. Molybdän spielt auch eine wichtige Rolle für die Xanthinoxidase. Dieses Enzym baut Harnsäure ab. Der Gesamtkörperbestand wird mit 2,2–2,3 mg angegeben. Die Leber weist mit 1,3–2,9 mg Molybdän pro kg Trockenmasse die höchsten Gehalte auf.[1]

Basierend auf Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage geprüft hat, ist folgende gesundheitsbezogene Aussage zu Molybdän wissenschaftlich gesichert und damit von der Europäischen Kommission zur Auslobung zugelassen:

  • Molybdän trägt zu einer normalen Verstoffwechselung schwefelhaltiger Aminosäuren bei.

Bedarf und Empfehlungen für die Zufuhr

Schätzwerte für die Molybdänzufuhr unterscheiden sich laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach dem Alter. Während der Schätzwert im Säuglingsalter (4-12 Monate) bei täglich 20-40 µg liegt, beträgt er bei Jugendlichen und Erwachsenen 50-100 µg/Tag.[2]

Die EFSA differenziert ebenfalls nach Altersgruppen und schlägt eine adäquate Aufnahme von 10 µg Molybdän pro Tag für Säuglinge (7-11 Monate) und von 65 µg Molybdän pro Tag für Jugendliche und Erwachsene vor.[3]

Versorgungslage in Deutschland

Eine in den 1990er Jahren durchgeführte Erhebung ergab, dass die durchschnittliche Molybdänzufuhr bei Frauen bei 89 µg/Tag lag, bei Männern bei 100 µg/Tag.[1]

Laut EFSA wird aufgrund von diversen Studien in verschiedenen europäischen Ländern die mittlere Molybdänaufnahme über die Ernährung bei Erwachsenen auf Werte zwischen 58 und 157 µg/Tag geschätzt.[3]

Lebensmittelquellen

Molybdän ist in Spuren ubiquitär in Lebensmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs vorhanden. Das meiste Molybdän wird über Getreideprodukte, insbesondere Brot, zugeführt. Weitere mengenmäßig bedeutsame Molybdänquellen sind Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Stahl-Pehe A, Heseker H. Molybdän – Physiologie, Funktionen, Vorkommen, Referenzwerte und Versorgung in Deutschland. Ernährungs-Umschau; 2013. S. M629–M633.
  2. DGE (2016): Referenzwerte Molybdän (letzter Zugriff: 12. Januar 2021).
  3. 3,0 3,1 EFSA (4. September 2019): Dietary Reference Values for nutrients. Summary report. Online: [1] (letzter Zugriff: 12. Januar 2021).